Digital-Offensive im Cuxland



Symbolischer Auftakt für den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes im Kreis Cuxhaven: Vor der Cadenberger Berufsschule wurde der Förderbescheid über 5,85 Millionen Euro des Bundes vom Cuxhavener CDU-Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann (r.), übergeben. Mit dabei waren unter anderem (v.l.) Ralf Bruns („Strategische Entwicklung und Förderung“, Agentur für Wirtschaftsförderung), Axel Quast (Vorsitzender des Schulausschusses des Kreistages), Thilo Arp (Leiter der Cadenberger Berufsschule), Elke Jungclaus (Samtgemeinde Land Hadeln), Babette Bammann (Dezernentin des Landkreises Cuxhaven), Hendrik Lüürs (EWE) und Harald Zahrte (Bürgermeister der Samtgemeinde Land Hadeln). Foto: Schröder

Ferlemann übergibt Förderbescheid über 5,85 Millionen Euro zum Glaserfaser-Ausbau an 34 Schulen und in vier Gewerbegebieten

Von Egbert Schröder

Cadenberge. Auch der ländlich geprägte Landkreis Cuxhaven hinkt beim Ausbau der schnellen Internetverbindungen hinterher. Das soll sich ändern. Gestern gab es eine Finanzspritze des Bundes und der EU für den Ausbau des digitalen Netzes in Teilen des Cuxlandes: 5,85 Millionen Euro sollen dazu beitragen, 34 Schulen und vier Gewerbegebiete im Cuxland mit einem Glasfaseranschluss bis Anfang nächsten Jahres zu versorgen.

Den Scheck überreichte gestern der Cuxhavener CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, vor der Cadenberger Berufsschule an Dezernentin Babette Bammann. „Eine flächendeckende und hochwertige Glasfaserinfrastruktur ist das Rückgrat der digitalen Gesellschaft. Das gilt auch für die Digitalisierung im ländlichen Raum. Durch die Förderbescheide schaffen wir im Landkreis Cuxhaven die Voraussetzung für den konsequenten Glasfaserausbau in der Fläche“, meinte Ferlemann.

Die beiden Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von 5,85 Millionen Euro seien Teil des größer angelegten Breitbandausbaus im Landkreis Cuxhaven: Insgesamt erhalte der Kreis rund 10,2 Millionen Euro Bundesförderung für den Gigabit-Anschluss von über 800 bislang unterversorgten Haushalten, 83 Unternehmen und 34 Schulen. Geplant seien vom Kreis Cuxhaven insgesamt sieben Breitbandausbauprojekte. Diese würden zur Hälfte vom Ministerium über das Breitbandförderprogramm des Bundes gefördert. „Der Glasfaserausbau ist die Zukunft, um ins digitale Zeitalter zu gelangen“, meinte der CDU-Politiker, der aber gleichzeitig einräumte, dass es noch einige weiße Flecken bei der Versorgung mit leistungsfähigen Internetanschlüssen im Cuxland gibt und auch langfristig geben werde. Nicht jedes Haus in Randbereichen der Kommunen könne ans Netz angeschlossen werden.

Insbesondere die Homeschooling-Zeit während der Corona-Pandemie habe aber gezeigt, dass es einen Investitionsstau an den Schulen bei leistungsfähigen Netzanbindungen gegeben habe und gibt. Daher werde mit dem gestern überreichten Förderbescheid die Möglichkeit geschaffen, im Kreis Cuxhaven 34 Schulen – von Hechthausen bis Uthlede – ans Netz anzubinden.

Für den Leiter der Cadenberger Berufsschule, Thilo Arp, die jetzt ebenfalls vom Glasfaseranschluss profitieren kann, ist eine geballte Digital-Offensive der öffentlichen Hand im Bereich der Schulen dringend notwendig: „Wir standen in diesem Bereich nicht immer ganz oben auf der Prioritätenliste“, meinte er gestern in Cadenberge. Im zweiten Schritt müsse es darum gehen, für das notwendige Fachwissen zur Nutzung der digitalen Medien an den Schulen zu sorgen: „Da müssen wir noch Know-how aufbauen.“

Chance für Unternehmen

Hendrik Lüürs und sein EWE-Team werden aber nicht nur an Schulen aktiv sein und die Kabel in einer Tiefe von rund 60 Zentimetern im Erdboden versenken. Vielmehr umfasst die aktuelle Förderung auch den „Gigabit-Ausbau“ in vier Gewerbegebieten. Dabei handelt es sich um die Standorte in Otterndorf, Cadenberge, Ihlienworth und Debstedt. Lüürs appellierte an die Unternehmen in diesen Bereich, sich zügig zu melden, wenn sie Interesse an einem Glasfaseranschluss hätten. Denn: „Das geschieht jetzt noch kostenlos.“ Er sieht dies als „einmalige Chance“.